Antibes : La Garoupe
Der Garoupe-Gipfel ist ein 78 m hoch gelegenes Plateau mit Wallfahrtskirche und Leuchtturm, dort bietet sich dem Besucher eine gute Übersicht, vor allem gleich neben der Orientierungstafel.
Die Anfahrt mit dem Auto ist ab der Küstenstraße ums Cap beschildert, ansonsten bringt zu Fuß der alte, anstrengend steile Kreuzweg Chemin du Calvaire gegenüber dem Port de la Salis hinauf. Besonders beeindruckend sind die Feierlichkeiten anlässlich der traditionellen Karfeitagsprozession pilgern die Einheimischen betend hinauf.
Unterhalb des Garoupe-Hügels breiten sich die noblen Villen in von Pinien beschatteten Gärten aus. Ein Spaziergang durch die ruhigen Alleender Wohnviertel lässt Traumimmobilien erspähen.
Die alte Seefahrerkapelle Nôtre-Dame-de-Bon-Port ist weniger architektonisch denn heimatkundlich interessant, Exvotos zeugen von unzähligen Wallfahrten seit altersher. Matrosen beteten vor langer Fahrt für gutes Wetter, Bauern flehten um ein Ende der Trockenheit…
Vom Kirchplatz aus hat man weite Blicke über die Küste, welche besonders romantisch beim Beobachten der Sommernachts-Feuerwerke zwischen Nizza und Cannes sind.
Die Kirche besteht aus mehreren Bauteilen. Am Eigang schützt die Vorhalle vor Sonne oder Regen. Im Inneren ist die kleine Kapelle Nôtre-Dame-de-Bon-Port aus dem 13. Jh. durch zwei Bögen mit der größeren Kapelle aus dem 16. Jh. verbunden. Letztere wurde von den Cordeliers-Mönchen erbaut, nachdem sie um 1520 ihr Kloster hierher verlegt hatten. Sie waren es auch, die die Marienstatue Nôtre-Dame-de-la-Garde mitbrachten, welche die Gläubigen während der Wirren der Französischen Revolution in der Kathedrale eiligst so gründlich versteckten, dass sie erst 1950 wieder auftauchte. Bei der Fischerprozession am ersten Juliwochenende wird seither eine neuere, grosse Marienstatue getragen.
Bereits in der Antike brannte auf dieser Anhöhe eine nächtliche Fackelstelle, die griechischen Handelsschiffen die Orientierung erleichtern sollte. Zugleich unterhielten die Priester auf dem Gipfel eine Kultstätte zu Ehren der Mondgöttin Selene, der Schwester des Sonnengottes Helios, die sich in den jungen Hirten Endymion verliebte und diesen dann in ewigen Schlaf versetzte, damit er sie nie verlassen könne.
Daraus entwickelte sich schon im 5. Jahrhundert eine kleine Betkapelle, einer, bis in unsere Tage verehrten, christlichen Heiligen mit ähnlichem Namen geweiht: es handelt sich um die angeblich in Antibes kurz verweilende Heilige Helene, Mutter Konstantin des Großen, Stadtpatronin von Frankfurt. Sie gilt bis in unsere Tage als Schutzpatronin der Seefahrer. Ihr wird das Sankt-Elms-Feuer (Feu de Sainte Hélène; auch Feu Sainte-Elme genannt). Dieses meteorologische Phänomen erzeugt auf offener See ein kurzes Leuchtfeuer häufig auf Schiffsmasten, welches durch elektrische Spitzentladungen der Eisnadeln des oberen Gewitterwolkenteils entsteht. Kleines Schimmern aus heiterem Himmel kündigt dabei ein Gewitter an, hingegen, während eines bereits andauernden Gewitters das bevorstehende Ende. Trifft die Entladung jedoch nicht den Masten, sondern das Wasser, dann droht gemäß dem Volksglauben der Matrosen schlimmste Gefahr von diesem Unwetter.